Morschmühle

Morschmühle

In der herrschaftlichen Mahlmühle mussten die Dudenhofener, aber auch die Berghausener, Heiligensteiner und Schifferstadter Bauern ihr Getreide mahlen lassen. 1717 wird die Mühle zum ersten Mal erwähnt, als sie der Speyerer Bischof Heinrich Hartard an Georg Friedrich Siegel verpachtete. Im 18. Jahrhundert sah die Morschmühle, auch alte Mühle, Bannmühle oder Wingartsmühle genannt, zahlreiche Betreiber: 1742 Johann Peter Fertig, 1748 Leonhard Worf, 1754 Lukas Worf, der sie 1769 für weitere zwölf Jahre erhielt. Dessen Schwiegersohn Leonhard Kinscherff übernahm sie 1782 und musste mit seiner Frau Franziska unter anderm ihre Wirtschaft „Zum schwarzen Adler“ als Kaution stellen. Nach dem Ende des Alten Reichs 1806 erwarb Kinscherff die Mühle wohl von den Franzosen. Spätestens ab 1875 ging die Mühle in Besitz der Familie Grundhöfer über.

Detail einer Postkarte aus Dudenhofen, gedruckt vor 1895 , mit der Morschmühle, die hier als „Grundhöfer Kunstmühle“ bezeichnet ist. Der handschriftliche Zusatz lautet: Hotel abgebrannt, Brand am 7.11.1901“.


Am Abend des 17. Novembers 1901 brannte die Mühle bis auf die Grundmauern nieder, danach wurde sie mit dem Wohnhaus neu gebaut, 1931 beschloss man eine erneute Vergrößerung. Heinrich Morsch übernahm die Mühle von den Nachkommen Grundhöfers 1941. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs waren hohe deutsche Offiziere hier einquartiert, die nach der Sprengung der Rheinbrücke am 23. März 1945 allerdings wieder abzogen. Das allgemeine Mühlensterben verschonte auch die Morschmühle nicht, die im August 1961 zum letzten Mal mahlte.

GebäudeStandortHeutige Nutzung
Morschmühle / Wingartsmühle
St. Klara-Straße 14
Wohngebäude