Gasthaus "Zur Krone"

Gasthaus "Zur Krone"



Gastwirtschaft "Zur Krone", erstmals erwähnt 1774, Besitzer Adam Vierling.
1789 ist Andreas Diebold erwähnt als "Wirt zur Güldenen Krone".
Im frühen 20. Jahrhundert Aufgabe der Gastwirtschaft.
Heutiges Gebäude wohl im späten 19. Jahrhundert neu erbaut,
später Veränderung der Fassade im neuzeitlichen Stil.
Heute das Wohnhaus der Familie Schnez.

© Repro: Kurt Keller

Die Gastwirtschaften in Harthausen

Eine bedeutende Rolle im Leben eines Dorfes spielten die Wirte. So waren in Harthausen die Wirte zugleich Bauern, zum anderen übten sie noch den Beruf des Metzgers und des Bäckers aus, so dass die beiden letzteren Berufszweige keine selbständigen Betriebe vorwiesen.

Gastwirtschaft „Zur Sonne“
Der erste erwähnte Wirt ist im Jahre 1681 Johann Wolfgang Geißbauer. Er besaß die Gastwirtschaft „Zur Sonne“ und übte gleichzeitig das Schöffenamt in Harthausen aus. 1735 befindet sich die „Sonne“ in der Hand von Johann Adam Seiler, ab 1755 bis 1774 in der Hand von Paul Geil. Diesem folgte 1774 bis 1793 sein Sohn Nicolaus Geil, der zugleich Bäcker war. Der Standort der „Sonne“ ist leider nicht überliefert.

Gastwirtschaft „Zum Schwanen“ (Speyerer Straße 46)
Daneben wird schon 1683 Johann Philipp Reis erwähnt als Metzger und Wirt der Gastwirtschaft „Zum Schwanen“. 1727 war diese Wirtschaft an den Bäcker und Schöffen Friedrich Mohr übergegangen, der nachweislich ab 1755 von Johann Hartz (spätere Schreibweise „Harz“) abgelöst wurde. Ab 1767 finden wir Vitus Vierling als Wirt des „Schwanen“, ab 1797 ist es Philipp Vierling.

Gastwirtschaft „Zum Lamm“ (Speyerer Straße 24)
Die Gastwirtschaft „Zum Lamm“ wird 1716 zum ersten Mal erwähnt und befand sich in der Hand von Lorenz Herrmann. In dieser Gastwirtschaft wohnte im frühen 18. Jahrhundert ein Franziskanerpater, der mit der Seelsorge betraut war, solange das Pfarrhaus noch nicht wiedererrichtet war. Im „Lamm“ fand auch das Richtfest für das neue Pfarrhaus statt (1714). Diese Verbindung schlug sich auch darin nieder, dass die Schwester des letzten, im „Lamm“ wohnenden Paters mit dem Namen Bauer, den Lammwirt heiratete (1716). 1732 heiratete dieTochter Herrmanns, Anna Catharina, den Bauern Johannes Flörchinger, der damit zum neuen Lammwirt wurde. In dieser Familie blieb diese Gastwirtschaft durch das gesamte 18. Jahrhundert bis zur Schließung des Gasthauses, Mitte 19. Jahrhundert.

Gastwirtschaft „Zum Ochsen“ (Speyerer Straße 37)
Die Gastwirtschaft „Zum Ochsen" wird 1758 erstmals genannt und zwar in der Hand von Sebastian Walter, Metzger und Wirt. Er lässt sich nachweisen bis 1773. Ab 1797 befindet sich der „Ochsen“ in der Hand von Johann Adam Vierling.

Gastwirtschaft „Zur Krone“ (Speyerer Straße 55)
Eine Gastwirtschaft „Zur Krone“ wird 1774 erstmals genannt. Besitzer war Adam Vierling. Ab 1789 lässt sich Andreas Diebold als Wirt „Zur güldenen Krone“ nachweisen.

Durch die Wirren der Revolutionskriege versiegen die Quellen, die uns Auskunft geben über die Gasthäuser in Harthausen im frühen 19. Jahrhundert. Die nächsten Nachrichten finden wir in den Gemeinderatsprotokollen des Jahres 1885. In diesem Jahr gibt es in Harthausen vier Wirtschaften. Die Gastwirtschaft „Zum Ochsen“ geht in besagtem Jahr von Nicolaus Vierling in die Hand seines Sohnes Lorenz Vierling über. Bei Erteilung der Schankkonzession wurde der neue Wirt darauf hingewiesen, dass die Gaststätte nicht „zur Förderung der Völlerei, des verbotenen Spiels, der Hehlerei und der Unsittlichkeit" dienen dürfe.

Gastwirtschaft „Zum Löwen“ (Speyerer Straße 1)
Gab es 1885 vier Gasthäuser in Harthausen, so wurde im selben Jahr der Bitte des Bauern Thaddäus Steiger IV entsprochen und die Eröffnung einer fünften Wirtschaft erlaubt. Dies war die Wirtschaft „Zum Löwen“, in einem Wohngebäude an der Abzweigung Speyerer Straße - Hanhofer Straße, damals „Viehweg“ genannt. Mitentscheidend für diese Genehmigung war die Tatsache, dass die Gaststätten an Sonntagen meist überbelegt waren. Allerdings endete der Betrieb dieser Gastwirtschaft nach relativ kurzer Zeit: Zur Jahrhundertwende, um 1900, wurde der Schankbetrieb wieder aufgegeben. Das Gebäude bestand weiter als bäuerliches Wohnhaus und zwar im Besitz der Familie Steiger, später Familie Schewes. Um das Jahr 2000 wurde das Gebäude niedergelegt. Der Georg - Treibel - Platz bezeichnet heute seine Stelle.

Gastwirtschaft „Zum Adler“ (Speyerer Straße 15)
In der Folge wird Johann Georg Kuhn III die Konzession erteilt, das Gasthaus „Zum Adler“ mit zwei Stockwerken aufzubauen einschließlich Tanzsaal. Bisher war Tanz nur im „Ochsen“, „Lamm“ und „Schwanen“ möglich. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude durch einen Überbau der Einfahrt erweitert. Es blieb in Betrieb bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, zuletzt unter Josef Jäger mit eigener Schlachtung. Josef Jäger war selbst ein guter Musiker und leitete als Geiger eine hauseigene Tanzkapelle. Nach dessen Tod kam der „Adler“ in den Besitz der aus dem Schwäbischen kommenden Familie Prokop. Der Betrieb wurde nur für kurze Zeit weitergeführt dann endgültig aufgegeben. Das Anwesen wurde inzwischen abgerissen, um auf dem Gelände ein Wohngebäude errichten zu können.

Gastwirtschaft „Zur Jägerlust“ (Zwerchgasse 1)
Eine weitere Gaststätte findet sich ab etwa 1900 an der Einmündung der Zwerchgasse in die Speyerer Straße. Das ursprünglich bäuerliche Anwesen wurde von Michael Schreiner (1854 – 1931) und seiner Ehefrau Katharina Josepha geb. Sommer (1858 – 1923) geführt als „Die Schnook“ (Schnake). Der Wirt war auch als Bader und Landwirt tätig. Ab etwa 1920 wurde das Gasthaus mit Restauration mit neuem Namen und neuer Führung „Zur Jägerlust“. Mehrere Wechsel folgten. Zuletzt wurde der Betrieb als Metzgerei geführt, zuletzt von Peter Löffler, und im Jahre 2012 eingestellt.

Gastwirtschaft „Die Rheinpfalz“ (Zwerchgasse 16)
Ebenfalls in der Zwerchgasse wurde 1925 eine Gastwirtschaft mit Metzgerei mit dem Namen „Die Rheinpfalz“ eingerichtet. Der Betrieb der Wirtschaft ist längst eingestellt. Aber die Metzgerei wird erfolgreich betrieben und findet sich nach wie vor - inzwischen in der vierten Generation - im Besitz der Familie Schreiner.

Gastwirtschaft „Zum Bahnhof “ (Heiligensteiner Straße)
Wenn die Geschichte der Gaststätten erörtert wird, so darf nicht vergessen werden, dass es im Zuge der Errichtung der Lokalbahn Speyer – Neustadt („Pfefferminzbähnel“) zur Einrichtung einer Gaststätte „Zum Bahnhof“ kam, am Heiligensteiner Weg, in der Nähe des Bahnhofs liegend. Die Gaststätte wurde betrieben bis zum Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts durch die Familie Steiger und nach Aufgabe der Gaststätte zu einem Wohnhaus umgewidmet.

Kaum noch im Bewusstsein ist die Existenz einer Straußwirtschaft in der Schönbrückstraße. Die gegenüberliegende Bäckerei – Straußwirtbäcker - hielt die Erinnerung daran wach, als der Wirtschaftsbetrieb längst untergegangen war. Eine Hofschänke in der Rappengasse hat in jüngster Zeit die Tradition der „Straußwirtschaft“ aufgegriffen.

Gastwirtschaft „ASV Sportheim“ (beim ASV Sortgelände)
Relativ jung ist die Tradition des „Sportheims“ des ASV Harthausen, wo bald nach der Einweihung am 25. Juni 1957 auch ein bescheidener Ausschank angegliedert war, der sich später zu einem Speiselokal veränderte und bis heute nach manchen Wandlungen und Verwandlungen noch besteht.

Gastwirtschaft „Das Wasserhaus“ (Freisbacher Weg)
Ebenfalls als Vereinsheim gegründet wurde „Das Wasserhaus“: Der Pfälzerwald - Verein Harthausen eröffnete am 2. Mai 1999 „sein gemütliches Domizil“, so die damalige Einladung, nach einjähriger Umbauzeit. Das Gebäude wurde nach drei Jahrzehnten Betrieb im Rahmen der örtlichen Wasserversorgung nicht mehr in dieser Funktion benötigt und deshalb dem Verein in Pacht von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, um „das familiäre Vereinsleben“ zu pflegen. Nach anfänglicher Führung in Eigenverantwortung wurde die Gastwirtschaft in fremde, professionelle Hände gegeben. Es ist die jüngste aller Gaststätten, während fast alle alten renommierten Gasthäuser im Lauf der Zeit verschwunden sind. Der „Schwanen“ wird noch als Übernachtungsmöglichkeit weiter geführt.